“Es reicht nicht, keine Ideen zu haben, man muss auch unfähig sein, diese umzusetzen”: zum Maskottchen der Fussball-WM “GOLEO” – wird BO interessieren – von wegen Kultur und USA!
Muss man sich echt mal reintun, die Website Erik Spiekermann. Original-Text: “von Intern gibt es in den US-Unternehmen noch viel mehr heiße Luft als bei uns, viel mehr Verhaltenscodes und Sprachregelungen, die haben ja mehr Floskeln als im Barock: “How pleased we are that we are able to …”, also auf gut Deutsch: “Wir freuen uns, dass wir Ihnen zwischen dem Lecken Ihrer Arschbacken auch noch ein Angebot reinschieben dürfen”. Auf solchen Kram kann ich verzichten. Ich sag’ denen: Hier, unser Entwurf, kostet so und so viel.”

Und weiter: “Nein, der große Unterschied ist nämlich: Die Amis haben eine andere Grundhaltung zu Problemen. Die sagen: Okay, lass’ uns sehen, wie wir’s hinkriegen. Die Deutschen sagen eher: Lass’ uns gucken, wie wir’s verhindern können. Manchmal habe ich nach langen, intensiven Diskussion schon den Satz gehört: “Komisch, mir fällt jetzt gar nichts mehr dagegen ein!” Tja, schade eigentlich, möchte man da sagen; dann lasst es uns doch endlich machen!
Der Zeriss des Goleos und das Logo der Fussball WM 2006 ist auch herzhaft: “Eine ästhetische Katastrophe und für unser Land ein riesiger Image-Schaden. So ein Logo macht die Arbeit und das Budget des Goethe-Instituts aus zehn Jahren kaputt.”
und mal kurz beim Spiegel geklaut: Erik Spiekermann, der unter anderem Logos für Audi und VW entwarf, kennt keine Gnade. “Goleo VI.”, das deutsche Maskottchen für die Fußball-WM 2006, sei eine “absolute Katastrophe”, sagte er in einem Interview mit dem “Stern”. Die Löwen-Plüschfigur bekäme von ihm “null Punkte, nein, besser Strafpunkte für Dummheit”, erklärte Spiekermann, der derzeit als Honorarprofessor an der Kunsthochschule Bremen lehrt. Als Designer sage man in solchen Fällen: “Es reicht nicht, keine Ideen zu haben, man muss auch unfähig sein, diese umzusetzen.”
Schon den Namen “Goleo”, “diesen englisch-brasilianischen Kalauer”, empfinde allenfalls die “Altherrenriege beim DFB kreativ”, ihm selbst würden dabei “eher die Zehennägel stumpf”. Besser als ein Löwe hätte nach Spiekermanns Ansicht ein Adler zu Deutschland gepasst. “Auch ein Eichhörnchen wäre als Symbol für die Nation der Sparer okay gewesen. Oder ein Dackel.” Doch statt selbstbewusst und selbstironisch zu sein, so Spiekermann, “offenbaren wir Deutschen wieder unser Identitätsproblem”. Ihm graue vor den vier Wochen, in denen “Goleo” täglich im Fernsehen präsent sein werde.
zu Erik Spiekermann
zur Fussball WM bei Wikipedia
Die Bundesregierung meldet zur Fussball WM 2006