Vorschau – Paul Armfield and the four good reasons So 06.11.2005 20:00 in Köln
Paul Armfield: Raised on a diet of Elvis, Black Sabbath and Elton JohnDas soll mal eine gute Nachricht werden: Paul hat uns weiter upgedatet mit Emails, SMS an I. Er glaubt, die Stadt heisst Venlo – ne, ist Köln: “Musikwirtschaft Stadt Venlo”, Venloerstr. 29, in 50672 Köln (West) – da soll es jetzt stattfinden – kost nix —> der warmup Gig.
Seinen Kontrabass fest im Arm, singt Paul Armfield von der Zerbrechlichkeit und den Schwächen seines Geschlechtes, mit einer Stimme so zart und weich, dass sie dich einwickelt wie eine tröstende Bettdecke in einsamen Zeiten. Hinter ihm stehen die »Four Good Reasons«, die ihre Hände geschickt über das mannigfaltige Repertoire an Instrumenten gleiten lassen. Eine Band, die gänzlich ohne falschen Stolz die Songs zum Leben erweckt, mit einer Sensibilität, die selten ist abseits der Welt der klassischen Musik. Während das im vergangene Jahr erschienene Debütalbum »Songs without words« eine Sammlung von Songs war, die Paul über die Jahre geschrieben hat, kreisen die meisten Songs auf »Evermine« um ein zentrales Thema: Das traurige Verlangen nach dem Unerreichbaren. Sei es die Vergangenheit (»You Can Never Go Home«), Jugend (»Beauty Lies«), Inspiration (»Gathering leaves«) oder der ewigen Liebe (»Who hurts the most«). Das Album wird eröffnet von dem schönen und ebenso J.C.GRIMSHAW-John Claude playing his Django licksunheimlichen Song »Evermine«, ein Soundtrack der männlichen Besitzgier, und endet mit dem euphorischen »Song of Goodbye«, welches das Opfer in einem finalen Ausbruch von Optimismus befreit. Paul Armfield trägt mit der Wahl seiner Coverversionen stolz seine Einflüsse am Revers: Tim Hardins »Misty Roses« und Jacques Brels »The Tender Hearts«. Seine eigenhändig übersetzte Version von »Pourquoi Faut-Il Que Les Hommes S’Ennuient?« wurde für das im vergangenen Jahr veröffentlichte Jacques Brel Tribute Album »Next« ausgewählt, neben Songs seiner anderen Helden wie Scott Walker, David Bowie and Nina Simone. Auf dem Album findet sich auch »Shade«, Pauls Übersetzung eines Gedichtes von Francois Mauriac, 1953 im Original gesungen von Juliette Gréco. Es ist kaum eine Überraschung zu erfahren, dass Paul seine Tage als Manager eines Buchladens verbringt €œ umgeben von Literatur. Sein Unwille seinen Job eines Tages aufzugeben, ist etwas, was er mit Kurt Wagner von Lambchop teilt. In der Tat diskutierten die beiden die Gründe eines 9 to 5 jobs ausführlich, als Paul Lambchop im vergangenen Herbst als support act begleitete.
Im Gegensatz zu Patti Smith bringt Paul die Traurigkeit rüber, wie kein anderer und wir können neben Balladen auch rockiges erwarten. Patti hat die Kraft des Funk, Paul bringt noch mehr Druck rüber. Ich hatte schon früher berichtet. Die Amerikaner konnten es nicht fassen, dass diese Musik nicht in den USA produziert worden ist. Und, wer hat je gesehen und gehört, wie Paul einer banale Säge herzerweichende Töne entlockt?
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Paul Armfield in Köln
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