Wir haben viel Porzellan zerschlagen

Wir haben viel Porzellan zerschlagen – Der Feminismus und seine Folgen: Astrid von Friesen
und beherzter Klick zum Verlag: psychosozial-verlag.de Ganz kurz: diese Frau war mal Redakteurin bei EMMA. Ich habe einen interessanten Artikel gefunden beim SWR 2: Autorin: Astrid von Friesen, Redaktion: Petra Mallwitz, Sendung: 07.04.2004 / 07.09.2005, 10:05 Uhr, SWR 2. Daraus einige Passagen:

“Eigentlich mussten wir uns spalten: In eine öffentliche und eine private Person. Etliche der berühmten Feministinnen haben es verheimlicht, dass sie keineswegs lesbisch waren, sondern nachts zum Feind überliefen. Zumal wir in Westdeutschland von nichtberufstätigen Müttern zu einer romantischen Liebesheirat in Weiß erzogen worden waren, denen die Vorstellung, dass ihre Töchter nicht mehr Jungfrauen seien, schlaflose Nächte bereiteten. Also ein Leben in extremer Spannung in uns selbst und mit dem männlichen Rest der Welt. Auf der anderen Seite das beschwingende Gefühl, an einer wichtigen Bewegung mitzuwirken, denn wir leisteten mit unserem Engagement für mehr Frauenrechte, bessere Bezahlung, Selbstbestimmung in der Abtreibungsfrage extrem wichtige gesellschaftliche Aufklärungsarbeit.

Das alles hat natürlich auch die Männer geprägt. Viele veränderten sich, wurden weicher, gingen offener mit ihren Gefühlen um, nahmen sich der Kinder stärker an. Doch spätestens mit den 80er Jahren zeigten sich auch die negativen Folgen. Viele Männer waren frauenbefreiungsgeschädigt, d.h. zutiefst verunsichert, nicht selten devot und entleert. Weiblichkeit war alles, Frauen hatten die Gefühlshoheit im emotionalen Bereich erobert, nach dem Motto: Was Frau fühlt ist richtig. Punkt, Basta, Schluss! Einige Männer wurden daraufhin superfeministisch! Einer meiner Kommilitonen, ein Jurist, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: “Ich hasse Penisse!”, weil das Penetrieren ein repressiver Akt barbarischer Unterdrückung sei! Er versuchte anhand von homosexuellen Pornozeitschriften schwul zu werden. Ein interessantes Experiment. Funktioniert hat es nicht.

Superfeministisch sind bis heute offenbar viele männliche Sozialarbeiter und Familienrichter geblieben. Wie sich bei unzähligen Sorgerechtsverfahren nach den Scheidungen zeigt: Männliche Sozialarbeiter halten eher zu Frauen, Mütter gelten als heilig. Fast naturmythisch: Mütter haben immer recht! Diese männlichen Feministen unterstützen viel seltener Männer und die Menschenrechte der Kinder auf Kontakt zu ihren leiblichen Vätern! Fatal für nunmehr mehrere Kindergenerationen! Außer diesen Superfeministen war wohl die Mehrheit der Männer verängstigt.

Es gab keine neue Definition von Männlichkeit jenseits der Cowboys, Machos und Manager. Und gerade sensible Männer hatten gelernt, dass diese Typen megaout sind. In dieses Kuddelmuddel von alten und neuen Rollenerfahrungen wurden auch in den 70er und 80er Jahren Kinder hineingeboren. Wie mag das wohl für kleine Jungs gewesen sein, die bei powervollen, gerade emanzipierten Mütter aufwuchsen, die unglaublich viel schafften und bewegten, die ihre Kinder mit zu Demos nahmen, Ferien in Frauencamps veranstalteten, alles Männliche ablehnten! – Verknüpft mit den Missverständnissen der antiautoritären Erziehung, die versäumte, Grenzen zu setzen und ebenfalls unter dem Motto agierte: Gefühle müssen raus. Egal wann, wo, gegen wen und zu wessen Schaden! Wer Spinat spuckte wurde quasi als selbstbestimmt bejubelt.

und beherzter Klick zum Verlag: http://koesel.deAlles war erlaubt. Diese Erziehung war ein Kind ihrer Zeit, ein Gegenprinzip zu der Autoritätshörigkeit, die soviel Elend in so vielen Staaten gestiftet hat – besonders in Deutschland. Sie war auch eine Ablösung des vermeintlich männlichen Prinzips durch das weibliche. Männlich bedeutete Strenge, Prinzipien und Gehorsam, weiblich hieß: Gefühle, Offenheit, Grenzenlosigkeit. Dass man hier wieder den eigentlich so verhassten Klischees aufsaß, fiel niemandem auf.

Und dann höre ich immer wieder von Männern, die sich zuhause nicht mehr piep zu sagen trauen. Einige Beispiele:

Eine Frau hat einen Liebhaber, der zu Besuch kommt. Sie verlangt von ihrem Ehemann, dass er für das Wochenende auf den Dachboden zieht. Er protestiert ein mal und überlässt anschließend dem Liebhaber das Ehebett! -Als Therapeutin frage ich ihn, warum er den Mann nicht seines Hauses verwiesen hat? Seine völlige Negierung der eigenen Rechte macht mich fassungslos!

Oder: Ein Anwalt, kinderlos, macht die Steuerklärung für sich und seine Frau. Seit 10 Jahren. Es dauert jedes Mal zwei volle Wochenenden. Auf meine Frage: Und was macht Ihre Frau an diesen beiden Wochenenden? kommt die Antwort: Sie quengelt und nörgelt, weil ich für sie keine Zeit habe! – Seine Frau spricht keinen Dank aus, kocht ihm kein extra schön Essen, belohnt ihn nicht mit Karten für sein Lieblingskonzert! Er fand es normal! Er kannte ja nichts anderes! ”

Nun mal so einige Zahlen, die sicher einiges mit dem eben beschriebenen zu tu haben von paPPa.com:
Scheidungsquote in 2003 bei 56 % (214.000 Ehescheidungen zu 383.000 Eheschließungen) – so hoch wie noch nie (gleichwohl wird seit Jahren weiter behauptet: “Jede dritte Ehe wird geschieden.” – das Problem wird herunter gespielt )
Über 170.000 Kinder waren 2003 von den Scheidungen betroffen – so viele wie noch nie (nichtehelich geborene Kinder sind dabei nicht berücksichtigt, hier kommen schätzungsweise weitere 100.000 Kinder hinzu, insgesamt als ca. 270.000 Kinder, von denen nach einem Jahr bereits die Hälfte keinen oder sehr seltenen Kontakt mehr zum nicht-betreuenden Elterteil haben. Insgesamt produziert Deutschland so mindestens 135.000 Scheidungswaisen jährlich) Lediglich 707.000 Kinder wurden 2003 geboren – so wenig waren es noch nie. Der Anteil von nicht-ehelichen Kindern lag 2003 bei 27 % – so hoch war er noch nie (190.000 Kinder – hier ist die Trennungsquote der Eltern mindestens so hoch wie bei verheirateten Paaren) Noch nie gab es so wenig Eheschließungen … Noch nie war der Vergleich zwischen Geburten und Sterbefällen so negativ (147.000 mehr Sterbefälle) Weiterer dramatischer Geburtenrückgang für 2004 erwartet – 10 % im ersten Halbjahr (laut Presseerklärung der Kaufmännischen Krankenkasse vom 25.08.04)

Das wirft eine Menge Fragen auf und deshalb empfiehlt es sich alles zu lesen – hier zu den weiteren Infos:
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