Nachfolgend eine Korrespondenz um die neueste Studie von Prof. Dr. Günder Dortmund – sehr lesenswert. Der Forschungsbericht kann hier heruntergeladen werden: Prof. Dr. Richard Günder – Gewalt durch Erzieher
Sent: Saturday, October 25, 2008 10:09 PM
To: ‘Thomas Sochart’; ‘Wilfried Meissner’
Cc: ‘Peter-Christian Kunkel’; ’system-familie’; ‘fr4e@yahoogroups.com’; ‘papa-info@listserv.shuttle.de’; ‘auslandsliste-owner@yahoogroups.de’; ‘info@maennerpartei.eu’; ‘Alexander Markus Homes’; ‘jugendamtopfer@yahoogroups.de’; ‘richard.guender@fh-dortmund.de’; ‘Roland Proksch’
Subject: RE: [papa-info] Nachgehakt. Fwd: Re: Professorale Begriffs- Verwirrung? Re: Studie: Gewalt immer noch Mittel der Erziehung (in der stationären Jugendhilfe – haben die Autoren vergessen zu bemerken)
Sehr geehrte Damen und Herren, hallo Thomas, sehr geehrter Herr Meißner,
von Metin Basoglu (Herausgeber) (Folter und seine Konsequenzen)
The editor set out to summarize what is known about traumatic stress that could benefit workers in the field of torture. This goal has been met and exceeded, resulting in a volume of importance to anyone with an interest in the field of trauma. Each of the volumes sections offers authoritative and informative chapters written by leaders in their fields. Journal of Nervous and Mental Disease
The strengths of this book lie in the scholarly approach to a sociopolitical phenomenon, clearly and in an accessible way. The book is a landmark in that it has brought together international research and practice of relevance to those working with survivors of torture and organized violence. There are some excellent chapters, for example, on uncontrollable and unpredictable stress, and on sexual torture. All in all this book is an important contribution to the field and of potential interest to all those interested in upholding human rights and in working with those who have suffered the gravest human rights abuses. Nimisha Patel
Über das Produkt
This scholarly yet very practical handbook explores medical, psychiatric and psychological problems confronting the survivors of torture internationally. A classic publication in this field, it serves as a vital resource for both health workers and those interested in psychobiological and sociological aspects of torture.
From: papa-info-bounces@listserv.shuttle.de [mailto:papa-info-bounces@listserv.shuttle.de] On Behalf Of Thomas Sochart
Sent: Saturday, October 25, 2008 8:19 PM
To: Wilfried Meissner
Cc: Peter-Christian Kunkel; system-familie; fr4e@yahoogroups.com; Franz Romer; papa-info@listserv.shuttle.de; auslandsliste-owner@yahoogroups.de; info@maennerpartei.eu; Alexander Markus Homes; jugendamtopfer@yahoogroups.de; richard.guender@fh-dortmund.de; Roland Proksch
Subject: Re: [papa-info] Nachgehakt. Fwd: Re: Professorale Begriffs- Verwirrung? Re: Studie: Gewalt immer noch Mittel der Erziehung (in der stationären Jugendhilfe – haben die Autoren vergessen zu bemerken)
irgendwie habe ich den Eindruck, das es den Kindern im Heim in den Jahren 1950-1970? gar nicht gut gegangen ist. Heute scheint es besser zu sein.
In dieser Zeit wurde auch Flaschennahrung für Säuglinge / Milchpulver erfunden. Vorzeitiges Abstillen war modern.
Viele Grüße
Thomas
Wilfried Meissner schrieb:
Sehr geehrter Herr Professor Günder, ich denke schon, daß ich solche Urteile fällen kann. Warum sollte nur ein Psychiater nicht können, was andere Adressaten Ihrer plakativen Pressemitteilung können sollen? Vielleicht interessiert Sie vorab noch folgendes: Ich kenne geschlossene kinder- und jugendpsychiatrische Stationen aus mitunter aufreibenden Bereitschaftsdiensten – brennende Gardinen, blutende Unterarme- auch des Nachts. Sie auch? Ich kenne forensisch- psychiatrische Stationen aus Bereitschaftsdiensten. Sie auch? Ich kenne viele Einzelschicksale von jungen Menschen mit Heimerfahrungen, schweren Beziehungsstörungen und Vorstrafen wegen diverser Delikte, z.B. BtmG, Körperverletzungen, Sachbesch., Diebstahl. Sie auch? Ich behandle diese Personen (da ich auch Psychotherapeut bin, muß ich das können) und erlebe, daß z.B. immer wieder überhaupt nicht als Strafe gedachtes konsequentes Klären aktuellen Geschehens von den Patienten als (drohende, verhängte) Strafmaßnahme erlebt bzw. mißverstanden wird. Sie auch? Diese Personen haben ein großes (gemessen an der Norm übertriebenes, aber aufgrund ihrer ganz konkreten Erlebnisse z.B. gerade auch mit Heimpersonal verständliches bzw. normales! ) Mißtrauen gegenüber anderen Personen. (Der allgegenwärtige grinsende Humankapitalismus der angeblich menschenfreundlichen und strafscheuen globalisierten Alt – 68er und ihrer jüngeren Gefolgsleute tut sein übriges, indem er den Erniedrigten und Beleidigten weiterhin beständiges Unrecht zufügt.) Doch nun zur Sache, Herr Professor Günder: Ihr so genannter – wie zu erwarten überhaupt nicht hypothesengeleiteter- Forschungsbericht offenbart, was eben auch zu vermuten war: Begriffsverunklarung, gerade in der Hinsicht, was unter Strafe verstanden werden soll. Denn im Rechtsstaat muß nun einmal vor allem klar sein, wofür und welche Strafe droht: § 1 StGB, Art. 1, 2 GG u.a.. Da darf z.B. auch kein FH-Lehrer verwässern und verunklaren, wenn er sich an Betreuungspersonal von Heimkindern wendet zur Datenerhebung und – zählung, finde ich. Vielleicht haben Sie schon davon gehört, daß der Mensch, wenn er leidlich normal sich hat entwickeln können, ein Gewissen hat, was ihm z.B. “verbietet”, Dinge zu tun, welche man – nach seiner Erfahrung – nicht tun soll. Das Gewissen hat mit dem “Über- Ich” nach Freud zu tun: “Die Psychologie nach Sigmund Freud beruht auf der Unterscheidung der drei Instanzen Es, Ich und Über-Ich. Seiner Vorstellung nach wird das unbewusst-triebhafte Es in seinen Äußerungen durch das Über-Ich hemmend kontrolliert. Dabei wird das Über-Ich verstanden als Introjekt, also Verinnerlichung der elterlichen und gesellschaftlichen Autorität, wodurch sich das Gewissen herausbildet. Es veranlasst das Kind, gesellschaftlich übliche oder erwartete Verhaltensweisen und Erwartungen einzuhalten. Das reife Ich, die individuelle Persönlichkeit mit ihren aus Erfahrung gewonnenen bewussten Wertsetzungen, bildet sich in der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner gesellschaftlichen Umwelt und durch Überwindung der Anforderungen des Über-Ichs.”(Wikipedia). Das Gewissen entsteht aus ganz konkreten Erfahrungen mit Strafen und anderen Konsequenzen (z.B. des liebevollen Lobes für sittlich hochstehendes bzw. sonst gewünschtes Verhalten) während der Erziehung. Ein Kind tut schließlich – ebenso wie Erwachsene – verschiedene Dinge auch deswegen nicht, weil auch Strafe (ganz ohne Anführungszeichen, also real, Herr Professor Günder) droht. Nicht wenige (wenngleich nicht alle) in Heime verbrachte Kinder werden in ihrer Entwicklung gestört, weil sie dort ein anderes Wertesystem erleben als zu Hause, nämlich ein schlechteres. Elterliche und “gesellschaftliche” Autorität stimmen dann nicht überein. Sie erleben z.B. Erzieher und andere Personen, die eben nicht ehrlich, nicht respektvoll, nicht diskret mit ihren Belangen umgehen, also gerade so, wie geliebte Bezugspersonen mit ihnen nicht umgehen würden. Außerdem lassen Pflegepersonen nur selten die Herzenswärme spüren, zu welcher nun einmal Eltern zuvörderst in der Lage sind und welche besonders geeignet sein dürfte, sittlich hochstehendes Handeln zu erleichtern. Schon gar keine Unternehmensberatung Roland Berger (wie in Bremen) oder McKinsey & Co kann oder will Liebesfähigkeit bei Betreuungspersone fördern, denn da geht es knallhart nur ums Geld. Das Lächeln gegen Geld aber ist ein falsches Lächeln und das spüren diese Kinder ebenso ganz genau wie ihnen sich einprägt, was manche Pflegepersonen ihnen an Unrecht zufügen. Das eingeprägte Unrecht ist natürlich nicht immer bewußt und prägt mitunter nur das konkrete Erleben und Verhalten, aus dem Kundige verschiedene Formen sogenannter “Über- Ich- Pathologie” erschließen und den Menschen im günstigen Fall dann auch helfen können. Was dann hilft, ist unter anderem das Klarwerden über die gar nicht so vielen wichtigen Begriffe z.B. um Strafangst, Schuld, Sühne und Pflicht. Leider leben wir heute in Verhältnissen, wo allerlei selbst ernannte Experten in Anstalten oder Projekten mit wohlklingelnden Namen ohne Respekt vor wirklicher – z.B. wissenschaftlicher – Autorität Menschen in intellektueller und leiblicher Knechtschaft halten und dies noch als Wohltat an ihnen hinstellen. Beispielsweise mit Pressemitteilungen, über welche sich Psychiater kein Urteil bilden sollen. So verrückt ist das. Ihren Antworten auch auf die letzte Frage meiner ersten E- Post sehe ich mit Interesse entgegen, denn Ihr Forschungsbericht beantwortet keine, wirft neue auf. Mit freundlichen Grüßen W. Meißner Dipl.- Mediziner Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Facharzt für Anatomie (LÄK Thüringen) gern wohlinformiert, diktaturerfahren ——– Original-Nachricht ——– Datum: Sat, 25 Oct 2008 15:31:59 +0200 Von: “Prof. Dr. Richard Günder” <richard.guender@fh-dortmund.de> An: Wilfried Meissner <MeissnerMax@gmx.de> CC: Franz Romer <me@franz-romer.com>, info@maennerpartei.eu, papa-info@listserv.shuttle.de, jugendamtopfer@yahoogroups.de, fr4e@yahoogroups.com, auslandsliste-owner@yahoogroups.de, Peter-Christian Kunkel <kunkel@fh-kehl.de>, Roland Proksch <roland.proksch@evfh-nuernberg.de>, system-familie <info@system-familie.de> Betreff: Re: Professorale Begriffs- Verwirrung? Re: Studie: Gewalt immer noch Mittel der Erziehung (in der stationären Jugendhilfe – haben die Autoren vergessen zu bemerken) Sehr geehrter Herr Meissner, ob man als Psychiater Urteile aufgrund plakativer Pressemitteilungen fällen kann, dies sollten Sie selbst beurteilen. Ich sende Ihnen den Text unseres Forschungsberichts zu. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Richard Günder
Mailingliste papa-info – immer gut informierte-mail an die Liste schreiben: papa-info@listserv.shuttle.de web: http://listserv.shuttle.de/mailman/listinfo/papa-info
[Franz Romer comments]
From: Franz Romer []
Sent: Friday, October 24, 2008 11:49 PM
To: ‘Richard.Guender@fh-dortmund.de’
Cc: ‘auslandsliste-owner@yahoogroups.de ‘; ‘fr4e@yahoogroups.com’; ‘jugendamtopfer@yahoogroups.de’; ‘papa-info@listserv.shuttle.de’
Subject: Studie: Gewalt immer noch Mittel der Erziehung (in der stationären Jugendhilfe – haben die Autoren vergessen zu bemerken)
Sehr geehrter Herr Professor Günder,ich bin Präsidiumsmitglied des Menschenrechtsvereins Curare e.V., Köln und als solches immer wieder mit Kindern und Jugendlichen, wie deren Eltern in Heimsituationen und Jugendamt beschäftigt.Ich habe die unten angehängte Presseinfo zugeleitet bekommen und mir auch auf der FH-Seite den entsprechenden Artikel durchgelesen (http://www.fh-dortmund.de/de/news/news/2008/10/Strafe_muss_sein__.php). Dort wird die Überschrift klarer:“Empirische Studie zum Umgang mit Sanktionen in Heimen und Wohngruppen
Irritierend und alarmierend: Über die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte in Heimen und Wohngruppen ist der Ansicht, dass körperliche Gewalt als Strafe auch noch in der heutigen Heimerziehung vorkommt.”
Ihr Artikel ist sehr beachtlich – und er dokumentiert, was wir immer wieder und vermehrt beobachten:
Wir wissen von Fällen, wo man in Heimen und Psychiatrien Kinder und Jugendliche einfach bei strömendem Regen vor die Tür stellte – auch im Winter bei Schnee – sie mit Neuroleptika unbekannter Couleur traktierte – mit Abschiebung nach Sibirien bedrohte und diese ohne richterlichen Beschluss fixiert. Wir dokumentieren gerade, wie ein Jugendamt mit Familienhelfern in eine x-beliebige Familie einbricht, dort alle Menschen in Sippenhaftung bedroht und so mutwillig unter dem Namen “Kindeswohlgefährdung” beginnt die Familie zu atomisieren. Solche Familienhelfer pressen dann die Vorlage eines psychologischen Gutachtens unter Bruch aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen bei der Familie ab, diffamieren sie durch eigene Eingaben bei Gericht, hocken in der Küche und halten, kaffeetrinkend, die Menschen von der Arbeit ab, nicht ohne dann in den Berichten zu schreiben, dass die Familie weniger Zeit mit den Kindern verbrächte. Die Kinder haben bei mir angerufen und um Hilfe gebeten. In der Stadt M. in NRW stellen wir noch erstaunlichere Dinge fest: einer Familie wird die Sorge für vier Kinder entzogen, die Kinder sollen wegen Kindeswohlgefährdung mit Gewalt aus der Familie genommen werden. Seit 12/2007 passiert jedoch nichts mit Ausnahme des Colateralschadens, dass ein Junge wegen Mobbings (noch unbewiesen) auf einen Bahnwaggon stieg und so unter Aufsicht des Jugendamtes durch einen Lichtbogen im April zu Tode kam. Drei Kinder sind noch immer bei der Familie. Nun ist ein Gutachter mit der schmutzigen Arbeit befasst durch ein Gefälligkeitsgutachten – schließlich weiss man ja, was das Jugendamt erwartet – die Familie zu “erlegen” – gut dass wir herausfanden, dass er sich mit falschem Doktortitel schmückt. Jedoch, es ist noch nicht zu Ende. Die Väter, auch immer mehr Mütter werden massenweise ausgegrenzt nach Trennung und Scheidung und dadurch werden ebenso die Kinder wieder entwertet, alles unter direkter Aufsicht des Jugendamtes, immer mehr davon landen in Heimen. Ebenfalls sind Ihnen die Klagen der ehemaligen Heiminsassen bekannt. Hier geht es nicht mehr um Kindeswohlgefährdung.
Sie bemerken, dass ich zynisch geworden bin und empört. Die Situation ist für mich am ehesten vergleichbar mit der Situation der Hexenverfolgungszeit. Und dies ist kein drastischer Vergleich, denn Denunziation und Schwimmproben (gingen sie unter, waren sie unschuldig, andernfalls verbrannte man diese) kommen immer mehr an die Tagesordnung. Es stellen sich immer mehr Zustände ein, die nun auch deutlich wurden in der durch Betrug ausgelösten Bankenkrise. Wir haben auch Nachricht bekommen – und warten auf den Beweis – dass Jugendamtsmitarbeiter mit Prämien entlohnt werden für Heim- und Pflegefamilienunterbringungen. Abwegig ist dies nicht, denn Korruption wird doch in jedem Baureferat befürchtet und erwartet.
Ich will Sie dringend, als ernsthaften Forscher, anregen zum Thema zu forschen mit welchen Gewaltmechanismen Familien derzeit behandelt werden und welche Auswirkungen dies hat. Es sollte auch untersucht werden, ob hier mit Mitteln des Mobbings gearbeitet wird (http://www.dr-etzel.de/html/mobbing.html) und welche psychosozialen Folgen dies hat. Sie werden für Ihre jetzige Veröffentlichung noch genügend Prügel beziehen und daran feststellen, wie richtig Sie liegen. Wir werden Sie auch verteidigen, denn wir wissen, dass dies auch in die Tat umgesetzt wird, was Sie beschrieben!
Herzliche Gruesse und vielen Dank für Ihren MutFranz J. A. Romer, Duesseldorf-
http://www.Kindesraub.de/
http://www.Curare-eV.org/Deutsche Politik: Es reicht nicht, keine Ideen zu haben, man muss auch unfähig sein, diese umzusetzen.
Politique allemande: Il ne suffit pas de manquer d’idées, il faut aussi atre incapable de les mettre en oeuvre.
German politics: It is not enough not to have any ideas, you have also to be incapable to realize them.
Tags: Gewalt durch Erzieher, Missbrauch, Misshandlung, Prof. Dr. Richard Günder
Rechts-Gutachten 2007 mit dem Titel
„Erziehungspraxis im Evangelischen Kinderheim Westuffeln in Werl in den 50er und 60er Jahren“
Von Prof. Dr. Richard Günder
„Auch das damalige Kuratorium hat sich schuldig gemacht, weil es untätig zugesehen hat und auch zaghaften Veränderungsabsichten nicht nachgekommen ist“
„Die damals im Kinderheim vorgefundenen Rahmenbedingungen entsprechen der einer „Totalen Institution“ im negativen Sinne. Bei dem Kinderheim Westuffeln handelte es sich um ein „normales“ Kinderheim. Kinder und Jugendliche, die in den so genanten Führsorgeerziehungsheime leben mussten, wurden in der Regel mit noch negativeren Rahmen- und Erziehungsbedienungen konfrontiert“
http://de.scribd.com/doc/114056741/Gutachten-Gunder-Westuffeln