Politisches Erdbeben in Deutschland

Politisches Erdbeben in Deutschland nach Harakiri-Versuch? der SPD-Linken –
SPD-Linke erringt grossen Sieg: Pyrrhussieg! – Wir haben von nichts gewusst! – Es ist ein Unfall passiert – Naivität – Politiker verlaufen – hoffnungslos im Sande!, wie mein Lateinlehrer zu sagen pflegte

Die Schlagzeile passt heute noch viel besser. So wenig Moral und soviel Dummheit gepaart mit Naivität auf einmal, wagte ich mir garbeherzt klicken für den Artikel bei der Deutschen Welle nicht vorzustellen. Wer will denn die noch wählen? Da behauptet Herr Schreiner, dessen Ausführungen mir gestern bei Christiansen noch sehr gut gefallen haben, er hätte von nichts gewusst, dass Müntefering zurücktreten würde, bei einem schlechten Wahlergebnis. Ich empfehle mal: Zeitung lesen, da konnte man das am Freitag schon studieren. Frau Nahles weiss anscheinend auch nicht, was Harakiri ist, sie ist auch kein “Gottesgeschenk”, noch ein Vulkanausbruch, sondern eine Frau, die heute mit dem “Giftbecher” unterwegs war. Und warum sollte Franz Müntefering, den ich sehr schätze, diesen Becher auch noch trinken? Und Wowereit habe ich auch “rumnahlen” hören. Heidemarie Wieczorek-Zeul scheint auch eine unrühmliche Rolle zu spielen. Resumee: rücksichtslose Jusos, die völlig vergessen haben, dass Sie in einer anderen Liga gelandet sind. Offenkundig gehören diese Leute nicht in diese Liga. Wasser auf die Mühlen von Oskar Lafontain! Frau Vogt ist auch völlig ahnungslos, wie ich gerade dem Interview im Ersten entnehme. Dummheit kann radfahren, deshalb wird jetzt von den SPD-Linken bei der Anfahrt zum Mont Ventoux aufwärts gebremst.

Jetzt bin ich echt sprachlos und so was braucht bei mir echt lange:
hier seien mal die Namen des Vorstandes gelistet, weitere Details gibt es auf der SPD-Webseite (habe mich auch erschreckt dort Frau Ursula Engelen-Kefer vorzufinden): Detlev Albers Niels Annen Kurt Beck Klaus Uwe Benneter Ute Berg Kurt Bodewig Edelgard Bulmahn Ulla Burchardt Wolfgang Clement Herta Däubler-Gmelin Bärbel Dieckmann Garrelt Duin Hans Eichel Ursula Engelen-Kefer Birgit Fischer Sigmar Gabriel Kerstin Griese Gernot Grumbach Barbara Hendricks Karin Junker Susanne Kastner Constanze Krehl Heiko Maas Franz Maget Christoph Matschie Franz Müntefering Andrea Nahles Matthias Platzeck Arno Pöker Joachim Poß Manfred Püchel Walter Riester Harald Schartau Hermann Scheer Renate Schmidt Olaf Scholz Ottmar Schreiner Gerhard Schröder Martin Schulz Angelica Schwall-Düren Heide Simonis Ludwig Stiegler Wolfgang Thierse Ute Vogt Karl-Josef Wasserhövel Inge Wettig-Danielmeier Heidemarie Wieczorek-Zeul Christoph Zöpel

Was auch immer Du tust, tu es klug und bedenke das Ende. Das sagte mein Lateinlehrer auch: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

Ich will es Euch in einem Nachtrag um 23.51 Uhr nicht ersparen, was der Spiegel zu diesem Thema schreibt:
“Es gibt sie doch noch, die alte, linke Lust am Untergang. Binnen weniger Stunden hat sich die bei den Neuwahlen glimpflich davon gekommene gute alte Tante SPD heute selbst entleibt. Sie steht jetzt mit einem Kanzler auf Abruf und einem kastrierten Parteichef mitten in Koalitionsverhandlungen da – soviel politischen Dilettantismus erlaubten sich selbst die Grünen in ihren wildesten Zeiten nicht. Umso fassungsloser steht das politische Berlin heute vor diesem Scherbenhaufen und fragt sich: Warum? Ist diese Partei verrückt geworden?

Angesichts des klaren Votums gegen Müntefering von 23 zu 14 Stimmen bei einigen Enthaltungen muss man davon ausgehen, dass es heute nicht nur um Frau Nahles oder Herrn Wasserhövel ging. Der Parteichef sollte eine Quittung bekommen. Bloß wofür? Für das passable Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl? Für die komfortable Vertretung der SPD mit acht Ministern in einer großen Koalition? Für seine Begabung, noch jede Niederlage in einen Sieg verwandeln zu können?

Der Zustand der agitierten Depression, in den der Parteivorstand die SPD heute ohne Not gestürzt hat, kann kaum noch kuriert werden. Dazu wäre ein Aufstand der Basis nötig – sehr wahrscheinlich ist das allerdings nicht. Vielleicht ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands heute doch dort angelangt, wo die größten Pessimisten sie vor der Wahl am Abend des 18. September gewähnt haben: Am Ende ihrer Kräfte, im linken Fiebertraum.” Der Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,382599,00.html

die führenden Köpfe der SPD – heisst auch Parteivorstand
Im Wortlaut: Die Erklärung von Franz Müntefering
hier geht es zum Harakiri
und hier zum Pyrrhussieg

Hinterlasse eine Antwort